Schütze dich vor Psychischem Missbrauch

Würdest du diese 20 Manipulationen erkennen?

Lerne diese Strategien zu erkennen, um dich in der Zukunft vor ihrem Gebrauch an dir zu schützen. 
Nicht alle dieser Strategien werden bewusst böswillig angewandt, aber das Ergebnis ist oft das Gleiche. Es lohnt sich also in jedem Fall, sie zu kennen, um damit richtig umgehen zu können.

Das erwartet dich

Psychischer Missbrauch geschieht schleichend

Und doch gibt es einige Anzeichen, die uns darauf hinweisen, dass er stattfinden wird. 
Um genau diese Anzeichen zu erkennen, ist es unfassbar wichtig, die Strategien zu kennen und benennen zu können – denn dadurch können wir unsere Wahrnehmung wieder besser validieren.

 

Ziel des Missbrauchs: Verunsicherung des Opfers

Ein Ziel der emotionalen Manipulation ist es, das Opfer so zu verunsichern, dass es seiner eigenen Wahrnehmung weniger traut als der des Missbrauchenden.
 -> Denn dadurch werden wir gefügiger gemacht und leichter kontrollierbar. 
Unser Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sinkt ins Bodenlose und wir werden immer abhängiger von der missbrauchenden Person, die uns dann wunderbar ausnutzen und unsere Energie ziehen kann.

 

Du trägst keine Schuld!

 

Ganz wichtig: Du trägst keine Schuld am Verhalten des Täter oder der Täterin!
Psychischer Missbrauch zielt darauf ab, das Opfer kleinzumachen und oft passiert das über die Zuweisung von Schuld. Häufig werden sehr empathische Menschen ausgesucht, weil diese meistens die Schuld bei sich selbst und ihrem Verhalten suchen anstatt die andere Person in Frage zu stellen. 

Egal, was du in deiner Vergangenheit erlebt hast, du trägst keine Schuld an den Taten der missbrauchenden Person. Und egal, was die missbrauchende Person in der Vergangenheit erlebt hat, es ist keine Entschuldigung dafür anderen Menschen Schaden zuzufügen (Eine Erklärung vielleicht – eine Hilfe, es besser zu verstehen vielleicht – aber keine Entschuldigung). 

Bild von Laura De Luca

Laura De Luca

zertifizierte psychologische Beraterin - Personal Coach - Expertin für den Ausweg aus toxischen Beziehungen

Häufig vorkommende Manipulationen

Schauen wir uns jetzt mal die typischsten Strategien an. Die Nummerierung dient nur der Auflistung und ist kein Ranking.

 

1. Lovebombing

  • Überschüttung des Opfers mit unverhältnismäßigen, übertriebenen Liebesbekundungen und Aufmerksamkeiten, um schnell emotionale Bindung zu erzeugen und
    Abhängigkeit zu fördern
  • Im toxischen Kreislauf gefolgt von Kritikphase mit Abwertungen


Beispiele

– Aussagen wie “Du bist meine Seelenverwandte. Ein Leben ohne dich kann ich mir nicht mehr vorstellen.”, „Ich vermisse dich so sehr“ -> nach kürzester Zeit, ohne sich wirklich zu kennen 
– Überhäufung mit Geschenken, etc

 

 

2. Fast Forwarding

  • Schnelles Vorantreiben der Beziehungsziele, um Opfer schnell an sich zu binden und
    wenig Zeit zum Nachdenken zu lassen
  • Tritt häufig zusammen mit Lovebombing auf

Beispiele:
– Drängen auf Zusammenziehen (oder „heimliches Einziehen“) oder Heirat, etc
– Aussagen wie “Lass uns keine Zeit verschwenden. Ich weiß, du bist die Richtige für mich.”

 

3. Gaslighting

  • Verdrehen der Wahrnehmung des Opfers, so dass dessen Selbstwahrnehmung und eigene
    Realität in Frage gestellt wird und Gefühl der Unsicherheit auftritt
  • kann Worte/Aussagen und Handlungen betreffen

Beispiele:
– Aussagen wie „Das habe ich nie gesagt/gemacht. Du bildest dir das nur ein.”,
  “Du hast eine so seltsame Wahrnehmung.” 
– Verhalten, als wäre nichts gewesen 

 

 

4. Future Faking

  • Stetige Versprechungen, die nie eingehalten werden
  • dient dazu, das Opfer in der Beziehung zu halten und immer wieder Hoffnung zu
    machen, emotional zu binden und zu kontrollieren

Beispiele:
– Aussagen wie “Ich werde mich von meiner Frau trennen, damit wir zusammen sein können.”, etc. ohne dass Handlung folgt

 

 

5. Blame Shifting (Täter*innen-Opfer-Umkehr)

  • Umdrehen der Schuld für eigene Fehler oder negativen Verhaltensweisen auf das
    Opfer, sodass dieses sich für die Probleme verantwortlich/schuldig fühlt
  • Wegschieben der Verantwortung von sich selbst auf andere


Beispiele:

-Aussagen wie “Ich hab doch nichts Schlimmes gemacht. Wenn du nicht so mies drauf wärst, dann hätte ich nicht fremdgehen müssen.”,
– DARVO (Denial, Attack, Reverse Victim Offender)

 

 

6. Hoovering

  • Versuch das Opfer nach Trennung wieder in den Einflussbereich zu ziehen/sich
    anzunähern
  • Ziel: Kontrolle zu bewahren und emotionale Zufuhr zu sichern

Beispiele: 
-Nachrichten/Geschenke/Versprechungen
-Aussagen wie „Ich habe heute an unser erstes Date gedacht. Wir hatten so eine
besondere Verbindung, das vermisse ich so sehr.“

 

 

7. Flying Monkeys

  • Druckausübung/Ausspionieren durch Dritte (gemeinsame Freund*innen/Bekannte, die instrumentalisiert werden)
  • „Flying Monkeys“ handeln oft im Glauben zu helfen, ohne sich bewusst zu sein,
    dass sie Teil eines manipulativen Spiels sind

Beispiele:
-Täter*in lässt dich vor anderen schlecht dastehen,
-Aussagen durch Freund*innen wie “Dein Ex hat mir gesagt, wie sehr er
unter eurer Trennung leidet. Vielleicht solltest du ihm noch eine Chance geben, er klingt wirklich verzweifelt.“

 

8. Silent Treatment

  • Ignorieren des Opfers über einen längeren Zeitraum, um zu bestrafen, zu kontrollieren
    oder zu “erziehen”
  • Opfer wird im Unklaren gelassen, was es “falsch” gemacht hat (aus
    Täter*innen-Perspektive) und fühlt sich isoliert und verwirrt

Beispiele:
Opfer spricht verletzendes Verhalten des Täters an und wird mit Schweigen “bestraft”, Liebesentzug führt dazu, dass Opfer langfristig immer weniger anspricht/keine Grenzen setzt

 

9. Soziale Isolation

 

  • Soziales Umfeld (z.B. Familie und Freundschaften) wird schlechtgeredet/schlecht
    dargestellt
  • Opfer wird isoliert und Abhängigkeit von Täter*in verstärkt

     

 

10. Breadcrumbing

  • Bei-Laune-Halten ohne echte Absicht, die Beziehung zu vertiefen mittels minimalen Zeichen von Interesse (z.B. sporadische Nachrichten) und unverbindlichem Kontakt
  • Erfolgt meist aus egoistischen Motiven wie dem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit oder
    Bestätigung

Beispiele:
-Nachrichten wie „Denke an dich“ oder „Wir sollten uns mal treffen“ ohne weiter konkrete Pläne zu machen

 

11. Benching

  • Auf-die-Bank-setzen/in Warteschleife halten, während „Bencher*in“ möglicherweise andere Optionen verfolgt
  • Beziehung wird weder beendet noch vorangetrieben, sodass die Möglichkeit offen
    bleibt, sie später wieder aufzunehmen, wenn es besser passt oder wenn
    andere Optionen wegfallen
  • regelmäßiger, aber unverbindliche Kontakt; Vertrösten

Beispiele:
regelmäßiger Kontakt, aber Aussagen wie “Jetzt passt es nicht so gut, aber vielleicht nächstes Wochenende“, wenn es um ein Treffen geht (zu dem es nicht kommt)

 

 

12. Guilt-Tripping

  • Erzeugen von Schuldgefühle beim Opfer, um es dazu zu bringen, sich in einer
    bestimmten Weise zu verhalten/Wunsch des Täters*in zu erfüllen

Beispiele:
Aussagen wie „Nach allem, was ich für dich getan habe, kannst du mir diesen einen Gefallen wirklich nicht abschlagen.“

 

 

13. Grooming

 

  • Vorbereitung eines Opfers (häufig minderjährig) auf Missbrauch
  • Erschleichen des Vertrauen des Opfers und dessen Familie/Umfelds, um späteren
    Missbrauch zu erleichtern
  • schrittweiser Prozess des Normalisierens von Fehlverhalten (z.B. Anfassen) und
    Geheimwahrung (z.B durch Aussagen wie “Das ist unser kleines Geheimnis und
    du darfst es niemandem erzählen.”)
 
 

14. Intermittierende Verstärkung

  • Abwechselnder, unvorhersehbarer Zufluss von Liebe und Distanz/emotionale Kälte
    (wie On/Off)
  • Verstärkung der Abhängigkeit
  • macht es sehr schwer, sich zu lösen
 

 

15. Triangulation

Einbringen einer dritten Person in die Beziehung oder Situation, um Eifersucht zu erzeugen, das Opfer zu manipulieren, Distanz zu erzeugen, zu verunsichern oder Macht auszuüben (z.B. Expartner*in, Freund*in, Familienmitglied)

 

 

16. Projection

Täter*in projiziert eigene negative Eigenschaften, Gefühle oder Handlungen auf das Opfer, um von sich abzulenken und das Opfer zu verunsichern

 

 

17. Stonewalling

Verweigerung der Kommunikation oder Diskussion, um das Opfer zu frustrieren und die Kontrolle über die Situation zu behalten; Gefühl gegen eine Wand zu reden

 

 

18. Rewriting History

Umerzählen vergangener Ereignisse, um vorteilhaft dazustehen und Opfer schlecht aussehen zu lassen; Erschaffung einer Realität, in der Täter*in immer Recht hat

 

 

19. Smear Campaign

Verbreitung von Lügen/Gerüchten über das Opfer, um dessen Ruf zu zerstören und es in den Augen anderer schlecht darzustellen; Isolation des Opfers; Untergrabung der Glaubwürdigkeit

 

 

20. Mirroring

Imitation der Interessen, Werte oder Persönlichkeitsmerkmale des Opfers, um es für sich zu gewinnen und eine tiefe Verbindung zu suggerieren, die eigentlich nur oberflächlich ist

 

Was nun?

Wie gesagt, nicht alle dieser Strategien passieren aus böswilliger Absicht. Manche davon werden als Selbstschutz angewendet. 
Aber wenn es dir schadet, ist es nicht tolerierbar und dann solltest du dich fragen, ob du dich weiter in dieser Umgebung aufhalten möchtest.

In gesunden Beziehungen auf Augenhöhe gibt es solche Spielchen nicht – es ist ehrlich und sicher und Anliegen können miteinander gelöst werden als Team. 

Wenn du beim Lesen der Liste gemerkt hast, dass du einige davon erlebt hast oder gerade noch erlebst und gerne mit jemanden an deiner Seite die Situation anschauen magst, um neue Perspektiven, Erkenntnisse und Handlungsschritte zu erhalten, dann melde dich gerne über bei mir über den Button oben rechts, der dich zum Kontaktformular führt. 

Mein Name ist Laura, ich bin Expertin für den Ausweg aus toxischen Beziehungen, zertifizierte psychologische Beraterin, Coach und unterstütze dich gerne auf deinem Weg die Verbindung mit dir selbst zu vertiefen und dich für glückliche, erfüllte Beziehungen auf Augenhöhe mit gutem Bauchgefühl innerlich frei zu fühlen. 

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